Es ist bereits ein langjähriger guter Brauch, dass zu fachlich bezogenen Vorträgen und Exkursionen der Mitglieder des Vereins der "Deutsche Gesellschaft für Schiffahrts-und Marinegeschichte, Regionalgruppe Rostock" und des "Vereins der Schifffsingenieure zu Rostock" gegenseitige Einladungen ausgesprochen werden. So trafen sich aus diesem Anlass am 24.11.2018 insgesamt 30 Teilnehmer am Standort der traditionsreichen Neptunwerft in Warnemünde. Alle waren interessiert zu erfahren, welche Rolle diese Werft im Meyer-Konzern/Papenburg gegenwärtig spielt.
Unter fachkundiger Führung von Herrn Dether-Ramson, Referent der Geschäftsführung, konnten alle Produktionsstätten, darunter auch die neu errichtete Schiffbauhalle, eingehend besichtigt werden. Beeindruckend für alle Anwesenden war die Entwicklung dieses Schiffbaubetriebes als System-Dienstleister im Verbund der Meyer-Werften-Gruppe. Nur dadurch konnte es offensichtlich ermöglicht werden, sowohl für Binnen- als auch Kreuzfahrtschiffe international anerkannte Qualitätsstandards als auch Fertigungszeiten zu erzielen.
Zum Beispiel fertigt die Neptun-Werft für mehrere Schiffe des Konzerns Carnival das Herzstück eines jeden Schiffes - das komplette Maschinenraummodul. Den allgemein gestiegenen Umweltanforderungen in der Seeschifffahrt entsprechend, wird als Schiffstreibstoff bevorzugt flüssiges Erdgas (LNG) eingesetzt. Die dazu benötigten Vorratstanks werden exklusiv vor Ort gefertigt, isoliert und montiert. Das ist ein Spitzenprodukt in der maritimen Schiffbaiindustrie. Hochinteressant ist ebenfalls die gesamte innerbetriebliche Transporttechnologie von der taktweisen Fertigung bis zum Absenken der einzelnen Schiffe oder Schiffssektionen.
Es muss unbedingt erwähnt werden, dass die Werft über 60 Stück Fahrgastschiffe mit internationalem Spitzenniveau für renommierte Reedereien gefertigt hat und weitere sich in der Bauphase befinden. Interessant waren auch die Ausführungen unseres Betreuers zu den gut funktionierenden Kooperationsbeziehungen auf nationaler und internationaler Ebene.
Zur Lösung dieser sehr anspruchvollen Aufgabe bildet die Werft im eigenen Zentrum ihren benötigten Facharbeiternachwuchs selbst aus. Dazu wirbt die Neptun-Werft, wie auch andere Betriebe, für die Einstellung von Fachkräften und Auszubildenden, um für die Anforderungen der Zukunft gut gerüstet zu sein.
Die Vorstände beider Vereine sowie alle Teilnehmer dieser Besichtigung danken der Geschäftsführung, besonders aber unserem Betreuer Herrn AndreŽDether-Ramson, für diesen interessanten Vormittag.
Haase/Köstler/Marnau