Bei herrlichem Frühlingswetter trafen sich die interessierten Radfahrer um 10:00 Uhr am Kabutzenhof-Anleger. Reiner Langguth war uns ein gut vorbereiteter Stadtführer auf dieser, unserer ersten Tour. Es war interessant die Ecken, bzw. Bereiche zu sehen, die man gewöhnlich als Rostocker nicht sieht. Das ehemalige Gelände der NEPTUN-WERFT hat sich ja sehr verändert. Neue moderne Firmen, maritime Ämter und auch Einkaufsmöglichkeiten sind nun seit Jahren schon etabliert. Moderne Wohngebäude-Komplexe sind in der begehrten Lage am Ostufer der Warnow gewachsen. Einige alte Gebäude, bzw. Relikte ließen erkennen, wie die ehemalige Acetylen-Erzeugeranlage, dass dort einmal Werftbereichsteile ihre Funktion hatten, und nun neu genutzt werden.
Am Kabutzenhof-Anleger sahen wir die neue moderne Fähre "Warnow-Stromer". Über Photovoltaik oder Landanschluss werden Batterien geladen für den Schiffsantrieb. Das Festmachen der Fähre erfolgt über Haftmagnete an den Anlegern, schnell und sicher. So kann die Fähre nur von einer Person bedient werden. Mit dem Straßenbahn-Ticket kann man den Warnow-Stromer nutzen.
Weiter am alten Stadthafen entlang, wo, bei der Hanse Sail, die Traditionsschiffe, Traditionssegler liegen, ist eine Flaniermeile entstanden, mit vielen Bootsanlegestegen warnowseits und diversen einladenden Gastronomien landseitig.
Geschäfte für Boots- und Yachtbedarf sind auch vorhanden. Das gibt dem Stadthafen ein maritimes Flair. Der Traditionsschiffhafen, entlang der Kaikante an der Haedgehalbinsel, mit dem historischen Bockkran und den beiden TAKRAF-Kranen vom Typ Pinguin, am Rande der nördlichen Altstadt, runden das Bild ab.
Viele Angler konnten wir an der Wasserkante sehen und Spaziergänger, die das Maritime an der Warnow anzieht.
Weiter am "Alten Fritz", dem "Borwin" und dem Lockschuppen zum AIDA-Gebäude ging es zum Wrack der "Undine" zur östlichen Altstadt. Die ehemalige Holzhalbinsel ist neu bebaut und nun ein exklusives Wohnquartier. Das ehemalige Gebiet der Riedelschen Dachpappenfabrik ist vom Alteigentümer modernisiert worden. Weitere Firmen haben sich dazu angesiedelt.
Am östlichen parkähnlichen Ufer der Warnow ging es weiter bis nach Gehlsdorf zum Fähranleger.
Der "Warnow-Stromer" hatte gerade abgelegt und zeigte uns sein Heck.
Durch die vielen Zwischenstopps und Erklärungen, jeder wusste etwas zu berichten, aus seinem Erleben, war die Zeit schnell vergangen. Unser eigentliches Ziel: über Langenort, Krummendorf zum Überseehafen zu fahren konnte nicht weiterverfolgt werden. So entschlossen wir uns, die Heimfahrt anzutreten. Über die Fährstraße und die Gehlsheimer Straße ging es zurück zum Ausgangspunkt und nachhause.
Für uns war es eine schöne gemeinsame Unternehmung. Sie hat uns vieles wieder ins Bewusstsein gerufen und das Neue nahegebracht. Für mich war es, nach 24 Jahr wieder in Rostock ansässig, schön zu sehen, wie sich alles weiter und sehr gut entwickelt hat.
Johannes Mende