Personalstudie zum Bedarf an technischen Schiffsoffizieren

Die maritime Wirtschaft stellt für die Bundesrepublik Deutschland einen wichtigen Wirtschaftszweig dar und ist von hoher gesamtwirtschaftlicher Bedeutung. Eine Grundlage für eine leistungsstarke und wettbewerbsfähige Branche ist die spezielle Ausbildung der Fachkräfte, in diesem Fall Schiffsbetriebstechniker mit Fach- bzw. Hochschulausbildung. Die Analyse zeigt, in welchen Teilbereichen der maritimen Wirtschaft Schiffsbetriebstechniker an Land eine Anstellung finden, in welchem Tätigkeitsbereich der Arbeitsplatz liegt und welche Stellung sie in ihren jeweiligen Unternehmen innehaben.

Die Grundlage der Analyse bildet eine Befragung. Diese Befragung richtet sich an zwei verschiedene Gruppen, zum einen an die Absolventen der Schiffsbetriebstechnik selbst und zum anderen an Unternehmen der maritimen Wirtschaft. Die Datenerhebung erfolgt durch nach den Gruppen getrennt erstellten Fragebögen. Mit der Auswertung der Daten kann festgestellt werden, dass eine Vielzahl der Absolventen auch an Land ihrem vorher in der aktiven Seefahrt bekannten Arbeitsumfeld, dem Schiff, verbunden bleiben. So finden sie z.B. als Inspektoren in Reedereien Arbeit. Aber auch außerhalb der klassischen Karriere eines Schiffsbetriebstechnikers besteht für andere Unternehmen in der maritimen Wirtschaft Bedarf an diesen Fachkräften. Des Weiteren ist zu erkennen, dass der Schiffsbetriebstechniker mit seinem speziellen Know-how auch in anderen Wirtschaftsbereichen ein gefragter Fachmann ist. In der im Rahmen einer Bachelorarbeit durchgeführten Analyse wird auf die Entstehung und Verteilung der Fragebögen eingegangen, die erhobenen Daten werden ausgewertet, die Ergebnisse vorgestellt und in einer kurzen Zusammenfassung interpretiert.

Die an der Befragung beteiligten Absolventen der Schiffsbetriebstechniker arbeiten überwiegend in der maritimen Wirtschaft. Es kann geschlussfolgert werden, dass die meisten Schiffsbetriebstechniker nach ihrem Wechsel von See nach Land diesem Wirtschaftsbereich erhalten bleiben. Innerhalb der maritimen Wirtschaft sind die Reedereien die größte Gruppe der Arbeitgeber. In den Reedereien sind sie oft Inspektor oder sogar technische Direktoren. Hier ist die klassische Karriere des SBT innerhalb einer Reederei zu erkennen: technischer Offizier, Chief und anschließend als Landarbeitsplatz Inspektor. Aber auch außerhalb dieses Werdegangs findet der SBT Arbeit und dient der maritimen Industrie in Führungspositionen und als wichtige Fachkraft. So sind 30% der Teilnehmer innerhalb der maritimen Industrie (Werften / Schiffbau, Zulieferindustrie, Meerestechnik, Offshore-Windenergieanlagenbau) beschäftigt. Auch die anderen in der Befragung angebotenen Teilbereiche der maritimen Wirtschaft werden von den Absolventen als Beschäftigungsfelder benannt.

Die Unternehmer, die Stellen mit Schiffsbetriebstechnikern besetzt haben, geben an, diese Fachkräfte auch langfristig in ihren Betrieben halten zu wollen. Auch die Absolventen der SBT sehen im Allgemeinen ihre landseitigen Arbeitsplätze nicht gefährdet.

Auf der anderen Seite sagt gut ein Drittel der Unternehmer, es gäbe zu wenig Absolventen. Das spricht eher für einen Mangel an Schiffsbetriebstechnikern für den landseitigen Arbeitsmarkt. Des Weiteren zeigt auch die Frage nach dem Bruttogehalt die Wertigkeit der SBT für die maritime Wirtschaft. Im Vergleich ist das Durchschnittsgehalt unter den Befragten SBT mit knapp 6000 € deutlich höher als das der meisten anderen Fachrichtungen für Ingenieure. Das könnte bedeuten, dass der Bedarf an SBT für die maritime Wirtschaft so groß ist, dass diese Mitarbeiter ein überdurchschnittliches Gehalt gezahlt bekommen.

Für mehr Informationen wenden Sie sich bitte an:

Hochschule Wismar
University of Applied Sciences
Technology, Business and Design
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Bereich Seefahrt
Prof. Dr.-Ing. Michael Rachow
Richard Wagner Str. 31
18119 Rostock-Warnemünde
Mail: Rachow, Michael



Dipl.-Ing. Ralf Griffel / webmaster@vsir.de / 19.06.2017